Wenn die Tage durch den sich nähernden Winter kürzer werden, verfallen viele Menschen in eine ungute Stimmungslage und sind häufig Emotional auf einem länger andauernden Tiefpunkt. Bekannt ist diese Stimmungsveränderung unter dem Namen Winterdepression. Natürlich gibt es verschieden starke Formen einer negativen Gemütsverstimmung, welche bis hin zu Depressionen gehen können. Es gibt dabei klarerweise viele Faktoren, welche zu der Entwicklung von Depressionen beitragen können. Ein natürlicher Faktor, welcher sehr starken Einfluss hat, ist das Licht.
Die Menge an Licht, die bei uns Menschen auf die Netzhaut fällt, beeinflusst sehr stark unseren Hormonhaushalt. Dieser wiederum, beeinflusst Tag und Nacht unsere Emotionen. Weil im Winter die Lichtmenge oft nicht ausreicht, um das Schlafhormon Melatonin zu unterdrücken, fühlen wir uns Müde und Antriebslos. Als früher für jede Art der Depression starke Medikamente verschrieben wurden, mussten aufgrund derer starken Nebenwirkungen Alternativen her. Denn ein Antidepressivum abzusetzen ist mit vielen Risikofaktoren verbunden, die keineswegs vernachlässigt werden dürfen.
In den 80er Jahren kam dann eine Alternative mit dem Namen „Lichttherapie“ auf den Markt. Erfunden wurde diese von Dr. Norman E. Rosenthal und Dr. Dr. h. c. Siegfried Kasper.
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Wie funktioniert eine Lichttherapie?
Bei einer Lichttherapie, wird im Prinzip der Mangel an Licht über den Tag mithilfe von sogenannten Tageslichtlampen ausgeglichen. Die Tageslichtlampen bestehen aus etwa fünf bis acht Leuchtstoffröhren und der Patient sitzt zu Hause entspannt vor dem Gerät. Die Lampen besitzen das gesamte Lichtspektrum und haben ein weißes, sehr stark fluoreszierendes Licht. Der schädliche Teil des gesamten Lichtspektrums, also das UV-Licht ist jedoch nicht teil des Spektrums. Je nachdem, wie weit man von der Lampe entfernt sitzt, entspricht die Lichtintensität 2500 bis 10000 Lux. Vergleichbar ist dieser Wert etwa mit einem hellen Frühlingstag. Das Licht, das auf die Netzhaut fällt, wird in Nervenimpulse umgewandelt. Dabei werden im Gehirn Bereiche angesprochen, welche für den Wach-Schlaf-Rhythmus verantwortlich sind.
Warum genau bei Menschen eine Winterdepression entsteht, ist wissenschaftlich noch nicht genau bekannt. Jedoch wird vermutet, dass das Schlafhormon Melatonin depressionsfördernd wirken kann. Die gesamte Prozedur der Winterdepression entsteht vermutlich morgens, wenn der Mensch aufsteht, es jedoch nicht hell genug ist. Der Körper kann aufgrund der geringen Lichtmenge, welche im Winter morgens eher eingeschränkt existiert, die Produktion des Melatonins nicht gut genug herunterfahren. Das führt dazu, dass man über den Tag verteilt immer Müde und Antriebslos ist. Die Lichttherapie sollte daher immer morgens angewandt werden, um die Produktion des Schlafhormons vollständig einstellen zu können.
Anwendung der Lichttherapie
Die Behandlung mit Licht sollte jeden Tag für etwa eine halbe Stunde bis 60 Minuten am Stück angewandt werden, während man einen Abstand von 60-70cm zu dem Gerät hält. Der Vorteil an dieser Behandlungsmethode ist, dass das einzige worauf man achten muss, der Abstand zu der Lampe ist. Man kann während der Behandlung lesen, schreiben, lernen, telefonieren oder essen. Zwischendurch ist es gut für einige Augenblicke direkt in das die gegenüberstehende Lampe zu blicken.
Die Augen zu schließen, oder eine Sonnenbrille zu tragen ist für die Behandlung kontraproduktiv. Abends sollte die Lichttherapie eher nicht durchgeführt werden, da es durch das Blockieren des Schlafhormons zu Schlafstörungen kommen kann. Bei Patienten mit einer herkömmlichen Winterdepression, dauert es meist zwei bis vier Tage bis sich eine Besserung der Symptome bemerkbar macht. Sollte kein Effekt eintreten, so ist die Behandlungsdauer pro Tag auf bis zu vier Stunden oder mehr zu erhöhen. Bei Patienten mit starken depressiven Verstimmungen sollten immer weitere Therapieformen, wie zum Beispiel die medikamentöse Behandlungsform in Erwägung gezogen werden.
Welche Nebenwirkungen hat die Lichttherapie?
Im Grunde genommen hat die Lichttherapie, bei richtiger Anwendung keine Nebenwirkungen. Sehr selten kommt es vor, dass Patienten unter Kopfschmerzen leiden, welche allerdings durch die ungewohnt starken Reize die durch auf die Netzhaut auftreffende Lichtintensität zustande kommen könnten. Andererseits kommt es auch sehr selten vor, dass Patienten ein brennen in den Augen spüren, was allerdings genauso durch die stärkere Durchblutung bedingt ist. All diese Nebenwirkungen klingen im Normalfall aber nach kürzester Zeit wieder ab. Eine weitere Nebenwirkung, nämlich Schlafstörungen, kommt durch die falsche Anwendung der Lichttherapie zustande. Wer die Lichttherapie abends vor dem Schlafengehen nutzt, wird vermutlich Schlafstörungen haben. Die Lichttherapie ist ausschließlich dafür Konzipiert, Tagsüber, beziehungsweise bestenfalls morgens angewandt zu werden.
Welche Alternativen zu einer Tageslichtlampe gibt es, wenn man keine Medikamente nehmen möchte?
Eine Tageslichtlampe funktioniert niemals so gut wie natürliches Licht. Auch, wenn es also draußen sehr bewölkt ist, ist es von Vorteil, sich in trüberen Zeiten mehr draußen aufzuhalten. Am besten ist es grundsätzlich, wenn man sich morgens draußen aufhält, oder zumindest in einem sehr hellen Raum ist, um möglichst viel Licht abzubekommen. Kunstlicht in Räumen, das sehr unnatürlich wirkt, sollte eher gemieden werden.
Worauf sollte man beim Kauf einer Tageslichtlampe achten?
In erster Linie ist es wichtig, dass die Lampe UV-und Flimmerfrei ist. Flimmerfrei bedeutet, dass die Lampe unter keinen Umständen flackern darf. Dies würde die Qualität der Therapie stark beeinflussen. Wichtig ist ebenfalls, dass die Tageslichtlampe eine minimale Lichtintensität von 2500 Lux aufweisen kann. Denn nur dann ist das Licht stark genug, um eine Therapeutische Wirkung zu haben. Von Bedeutung sind bei Tageslichtlampen jedoch auch die Leuchtmittel. Günstige Geräte haben eingebaute Leuchtstoffröhren, während teurere und hochqualitative Geräte eher auf LED Technik zurückgreifen. Der Vorteil dieser Modelle ist die extrem hohe Lebensdauer und die Energieeffizienz. LED Leuchten verbrauchen kaum Strom und haben dabei eine Lebensdauer über 10000 Stunden.
Wie hoch ist der Anschaffungspreis einer Tageslichtlampe?
Die günstigsten Varianten der Tageslichtlampen zur Lichttherapie erhält man bereits für unter 100 Euro. Der Nachteil dieser Lampen ist jedoch, dass sie eben hier und da, auf Grund der Tatsache, dass sie meist Leuchtstoffröhren besitzen ein unregelmäßiges Flackern abgeben, oder Nebengeräusche haben. Wer diese Störfaktoren unbedingt vermeiden möchte, muss leider ein wenig mehr Geld investieren. Zwischen 250 und 1500 Euro liegt die Preisspanweite einer guten Tageslichtlampe. Allerdings sollte einem klar sein, dass es hierbei um eine Investition für die eigene Gesundheit geht. An dieser sollte man ja bekanntlich nicht sparen.
Eine Tageslichtlampe ist definitiv die bessere Alternative zu einer medikamentösen Behandlung. Trotz der Tatsache, dass eine qualitativ hochwertige Tageslichtlampe nicht gerade günstig ist, lohnt es sich, ein wenig tiefer in den Geldbeutel zu greifen, vor allem in Anbetracht dessen, dass es bei einer Lichttherapie grundsätzlich keine Nebenwirkungen gibt.
Quellen